Der Garten der Christen
Vier christliche Konfessionen, ein gemeinsamer Garten, schon das ist nicht selbstverständlich. Im Mittelpunkt dieses Gartens steht ein Tisch mit einer Schale, gefüllt mit Wasser, einem Wasserspiel. Darin ein Kreuz.
Hier haben die beteiligten Christen nach einer Verbindung gesucht, die allen gemeinsam ist: die Taufe.
Taufschale
Sie steht am Anfang des Christseins und ist von allen beteiligten Konfessionen untereinander anerkannt.
Aber so einfach und einig ist das Bild des Christentums nicht. Deshalb der Tisch mit Ecken und Kanten, der das Abendmahl - die Eucharistie symbolisiert. Dies könnte eine Verbindung sein, ist aber ein Punkt der Diskussion und Trennung. Und doch steht hier eine Bank für zwei Personen im Dialog. Zeichen der Hoffnung?
Am Rand wachsen zwei Weinreben.
Der Wein /die Weinrebe ist eine der am häufigsten in der Bibel erwähnten Pflanzen. Symbol auch für die neue Welt Gottes. „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer“ Joh. 15,1. Hier im Garten des Christentums wächst wilder Wein, um an daran zu erinnern.
Die kleine Walderdbeere, die im Garten wächst, kommt zwar nicht in der Bibel vor. In der christlichen Tradition allerdings galten Erdbeeren als Symbol für für das Paradies. Erdbeeren wuchsen sozusagen als Vorgeschmack des Paradieses auf den Gräbern der frühen Christinnen und Christen.
Wegen ihrer roten Früchte symbolisiert die Erdbeere die Passion Christi. In den fünf Blütenblätter erinnerten mittelalterliche Christen die fünf Wunden Christi (die Wundmale, drei Nagelwunden, die Dornenkrone und der Lanzenstich).
Die dreiteilige Blatt verweist auf die Trinität (Dreieinigkeit) Gott Vater, Sohn und heiliger Geist. Zudem galt der niedere Wuchs der Erdbeeren als Sinnbild von Demut und Bescheidenheit.
Christentum
In der 2000 Jahre alten Geschichte des Christentums kam es immer wieder zu Streitigkeiten. Es ging um das jeweils richtigere Verständnis der Person Jesu. Hinter den religiösen Konflikten standen häufig politische Interessen. So kam es durch die Jahrhunderte zu verschiedenen Spaltungen, Reformen oder Neugründungen.
Die älteste hier vertretene christliche Konfession ist die syrisch-orthodoxe Kirche . Sie gehört zur ersten Gruppe der alt-orientalischen Kirchen. In ihrer Kirchensprache, dem Aramäischen, hat sie die Muttersprache Jesu bewahrt.
Zentrum der katholischen (= weltweiten, allumfassenden) Kirche ist Rom. Als Bischof von Rom leitet der Papst die Weltkirche. Seit dem 13. März 2013 ist dies Papst Franziskus.
1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel und andere Missstände der damaligen Kirche. Aus der Reformbewegung entwickelten sich eigenständige Konfessionen und Kirchen. Hier vertreten ist die Evangelische Kirche (von Westfalen), die sich in ihrer Tradition auf die lutherische und auf die reformierte Tradition der Protestanten zurückführt.
Die vierte und jüngste der hier vertretenen christlichen Konfessionen ist die Neuapostolische Kirche . Ihre Wurzeln hatte die Neuapostolische Kirche im 19. Jahrhundert in England und Schottland.
Zum Christentum gehören etwa zwei Milliarden Menschen weltweit.