Das Judentum

Die Thora, die Gott durch Mose dem Volk der Hebräer am Berg Sinai überreichte, ist der Beginn der Jüdischen Religion ca. im 2. Jahrtausend vor Christus, sie sieht ihre Anfänge in der Aufforderung Gottes an Abram, seine Heimat und Verwandtschaft in Ur am Euphrat zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das er ihm zeigen werde. Gott will ihm das Land Kanaan geben, mit dem Volk einen ewigen Bund schließen und es zu einem großen Volke machen.
Nun wird aus Abram Abraham, Vater einer Völkermenge. Nach vielen Jahren der Sklaverei in Ägypten, einer vierzigjährigen Wüstenwanderung unter Mose, der Offenbarung der Zehn Gebote am Sinai und der Verpflichtung des Volkes zur Einhaltung des Bundes durch eine entsprechende Lebensweise (2 Mose 24,7) beginnt die Geschichte des Heiligen Landes.
Historisch schloss sich das jüdische Volk wahrscheinlich um das Jahr 1000 vor unserer Zeitrechnung zu einer politischen Einheit zusammen.
Im Judentum gibt es keine Dogmen, die von einer obersten Instanz festgelegt werden; dennoch existieren allgemeingültige Glaubenslehren. Die wichtigste Lehre ist der Glaube an die Einheit und Einzigkeit Gottes. Der Sinn von Gottes Schöpfung ist die Verwirklichung des Guten. Deshalb ist es die Aufgabe des Menschen, das gesamte Leben zu heiligen; es sollte keine Unterscheidung zwischen weltlich und religiös geben.
Große Bedeutung im jüdischen Leben haben Lernen und Bildung – nicht nur im religiösen Rahmen. Aufgabe der Menschen, die alle Brüder und Schwestern sind, weil sie von einem einzigen Gott geschaffen sind, ist eine ethische Lebensführung.
In den Worten des Gelehrten Hillel: „Was dir verhasst ist, tu dem anderen auch nicht an.“
Die Grundschriften des Judentums dokumentieren die Geschichte Gottes mit dem Volk Israel. Sie sind das kulturelle und religiöse Gedächtnis der Juden. Die Thora (Lehre) enthält die fünf Bücher Mose. Der um 500 nach Christus abgeschlossene Talmud (Belehrung) erläutert die Thora. Die Thora entwickelte sich aus Liedern, Geboten und Gebeten seit der Frühzeit des Judentums vor mehr als 3.000 Jahren. Eine hebräische Textsammlung mit den Propheten, Psalmen und anderen Texten wurde 100 nach Christus abgeschlossen.
Der Garten des Judentums
In diesem Garten finden sich die Wurzelprinzipien der jüdischen Religion:
- Die Schrift, also die Bibel, Hebräisch TaNaKh (= Thora [Weisung, Lehre] – die 5 Bücher Mose, Neviim – die Propheten und Khetuvim – Schriften, z. B. die Psalmen). Im Garten gibt es einen langen Tisch, um die Schriftrollen auszurollen, denn die Bibel für den religiösen Gebrauch hat Rollenform (Thora) und Buchform.
- Zwei Stühle für das Gespräch laden ein zu Begegnung, Dialog und dem gemeinsamen Studium der Schriften.
„Ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel sind; Ein Land, darin Ölbäume und Honig wachsen“, so lesen wir im 5. Buch Mose 8,8, – an das erwähnte Getreide erinnern die bodendeckenden Gräser in diesem Garten.
Drei purpurne Töpfe, bepflanzt mit Myrte, Zitrone, Bachweide und Datteln, enthalten Pflanzen für den Feststrauß des Laubhüttenfestes, eines der großen Jahresfeste. Der Feststrauß enthält vier verschiedene Arten, die die Vegetationen im biblischen Israel darstellen sollen und außerdem die Persönlichkeiten der Menschen.
Acht Tage leben jüdische Menschen, soweit es geht, in Hütten. Das Fest erinnert an die Unbehaustheit und Schutzlosigkeit des Volkes während der Wüstenwanderung. Beim Fest wird Dank für die Gaben Gottes ausgedrückt und die Geborgenheit in Gott.